Sonntag, 4. Februar 2007

Spielen

Wir Kindergärtnerinnen sind gleichzeitig eigentlich auch noch Spielpädagoginnen (gell Sandra?). Daher sehe ich mich fast gezwungen, noch einen letzten Eintrag zu diesem Thema im Blog zu verfassen.
Wir unterscheiden zwischen geführtem und freiem Spiel.
Das freie Spiel ist für die Spielpädagogik von grosser Bedeutung. Damit sich das Kind seinem natürlichen Wesen gemäss entwickeln kann, muss es sich zeitweise auch frei austoben können.
Kinder bemühen sich, ihrem Spiel sehr schnell eine Richtung sowie Regeln zu geben.
Das freie Spiel ist ein Ausgleich für alle kindliche Arbeit.

In erster Linie sollten wir Lehrpersonen dem Kind das Ausleben seiner Natur ermöglichen, indem wir ihm den nötigen Spielraum gewähren. Die Aufgabe der Lehrperson wäre z.B. das Bereitstellen von Spielmaterial, das unverbindliche Anregungen zum Spielen enthält.

Zum geführten Spielen:

Hierbei handelt es sich um Spiele, deren Durchführung und Handhabung einer Einführung bedürfen. Hier gibt es Regeln, die eingehalten werden müssen, hier hat das Spiel eine vorgegebene Struktur.
Es gibt verschiedene praktische Möglichkeiten, die Schüler zu geführtem Spiel anzuleiten.
Durch Vor- und Mitspielen der Lehrperson, durch Darbieten von Spielmaterial mit Aufforderungscharakter und durch Einwirkungen, Anregungen und Aufforderungen von aussen.

Spiel ist Leben, Freude, Aktivität, Bewegung und Selbsttätigkeit. Spielen ermöglicht Kindern, grundlegende Erfahrungen zu machen: Hier erlernen sie sozusagen probeweise all jene Eigenschaften, die es ihnen ermöglichen, in der Welt zu bestehen: Sie lernen den Umgang mit ihren eigenen Fähigkeiten, den Umgang mit Anderen, das Einhalten von Regeln, das Entwickeln von Strategien, sie lernen, die Folgen eigenen Handels einzusehen und zu erwägen, und, und, und. Zudem werden je nach Spiel spezifische Fertigkeiten trainiert wie Koordination, Körperbeherrschung, Feinmotorik, Gedächtnis, Wahrnehmung, und all das mühelos und lustvoll.

Montag, 22. Januar 2007

L'ALIMENTAZIONE & Co...

Ernährung

Der Morgen zum Thema Ernährung hat mich sehr angesprochen und mir viele Unterrichtsideen vermittelt. Mein Cluster zum Themenfeld „Gesundheit und Wohlbefinden“ besitzt auch einen Satelliten Ernährung, was sehr viel mit Gesundheit zu tun hat. Man sagt nicht umsonst: „Man ist, was man isst“!
Dazu gibt es das tolle Buch von GEO mit genau diesem Titel.
Im Kindergarten spielt die Ernährung in Form eines gesunden „Znünis“ eine zentrale Rolle, mit der ich als Lehrperson sicherlich auch in der Schule täglich konfrontiert sein werde. Als Vorbereitung zu diesem Text habe ich ein Cluster mit dem Begriff Ernährung erstellt. Einiges deckte sich mit den Clusterbegriffen der Gesundheit, es kam aber auch viel Neues dazu, was mir gezeigt hat, dass ich die Vorurteile gegenüber der Clusterarbeit revidieren muss. Es kann durchaus auch eine effiziente Vorbereitungsarbeit sein, die sehr motivierend ist und die Kreativität der Unterrichtsvorbereitung anregt und erweitert.

Den Ausflug ins Reformhaus, um den Arbeitsauftrag zu erstellen, war ebenfalls hervorragend. So sollte Unterricht stattfinden. Abwechslungsreich, vielseitig und realitätsnah. Der direkte Kontakt zum Lerngegenstand wurde somit geschaffen. Auch die Forschungsarbeit am Lebewesen „Banane in the Blackbox“ fand ich sensationell. Und das Weiterführende daran ebenfalls, damit meine ich die Konservierung oder Weiterverarbeitung der zum Teil völlig gelöcherten Bananen.
Dazu fällt mir spontan der Satellit der Rezepte ein, etwas gemeinsam Kochen, einen Rap erfinden und dann vortragen, das stelle ich mir unter vielseitigem Unterricht ebenfalls vor.
Beim Herumstöbern im Netz bin ich noch auf eine geniale Internetseite der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung gestoßen, die sogar Unterrichtsmaterialien, Rezepte, Faltblätter, Arbeitsblätter, Poster etc. zur Verfügung stellt (leider kostenpflichtig). Hier die Adresse: www.sge-ssn.ch . Da findet ihr noch weiterführende Links wie www.swissmilk.ch , wo ich auch schon Broschüren für den Elternabend bestellt habe und für die Eltern aufgelegt hatte.
Ich finde es wichtig, in der Schule präventiv zu diesem Thema Veranstaltungen und Unterrichtseinheiten zu gestalten, es ist meiner Meinung nach besser, das Ganze positiv aufzugleisen. Man könnte z.B. eine Projektwoche zum Thema Lebensfreude machen und das Thema Ernährung hineinpacken.
Im Kindergarten ist der Znüni der einzelnen Kinder auf jeden Fall besser kontrollierbar als auf dem Pausenplatz der Schulen, da wir Lehrpersonen auch gemeinsam mit den Kindern essen, was ich übrigens als sehr wertvoll erachte.
Übrigens: Seit ich regelmäßig tolle Sachen wie Pilze, Kinderwagen, Pinocchios, Flöten, Krokodile etc. mit Äpfeln, Karotten und Bananen schnitze, bringen viele Kinder statt einer Stulle Butterzopf mit Butter eine zu schnitzende Frucht. Somit sind sogar auch noch die Eltern entlastet von dem Entkernen der Äpfel…
Zurzeit Arbeite ich in einer Projektgruppe mit, die sich um genau solche Themen kümmert, doch leider ist es nicht ganz einfach, ein ganzes Lehrerinnenteam dafür zu begeistern, da jede Lehrperson seine Prioritäten woanders sieht. Sogar der Pausenapfel wurde abgelehnt!!! Wir bleiben dran. Bei Erfolg gibt’s einen Extrablogbeitrag von mir!

Grüessli vo de gsunde SaraJ

Sonntag, 21. Januar 2007

Dienstag, 12. Dezember 2006

Handlungsorientiertes Lernen
Handlungsorientiertes LernenAm dieser Lernform gefällt mir vor allem der situative Lernansatz im Zusammenhang mit entdeckendem Lernen.Es steht das Erleben im Mittelpunkt und nicht ein Produkt. Es ist eine Lernform die dem Kind entspricht, da das Kind durch Wahrnehmung, Tätigkeit und Handeln echtes eigenständiges Wissen erwirbt. Ähnlich wie beim Experimentieren.Kinder arbeiten verschieden schnell, je nach Alter, Interesse, Erfahrung, Geschicklichkeit und momentaner Stimmung. Dem Weg, den ein Kind zögernd oder rasch handelnd findet, wird die grössere Bedeutung beigemessen, als dem entstehenden Produkt.Rolle der LehrpersonDie Lehrperson ermöglicht den Kindern selbständiges Handeln. Sie stellt dem Kind Zeit, Raum, und Material zur Verfügung und ermuntert es in seinen eigenen Versuchen.Die LP bestärkt das Kind in seinem eigenen Handeln. Das Kind soll spüren, dass sein eigenes Denken und Handeln geschätzt wird. Diese Art der Teilnahme kann ohne weiteres auch nonverbal sein.Ein praktisches Beispiel aus meinen Kindergartenerfahrungen zum Prozessorientierten Werken mit Holz.Die Kinder hatten Holzreste (Plattenware, massive Klötze, Leistenabschnitte, Täferabfälle, Dachlatten, Dübelstäbe, Schaschlickspiessli…) aller Art aus der Schreinerei sowie Waldmaterialien zur Verfügung.Die Aufgabe lautete z.B. „Baut ein Schiff!“ Schiffe werden oft und gerne gebaut, da sie nur wenige Bedingungen erfüllen müssen, damit man sie als Schiff erkennt und auch damit spielen kann. Ein Mast, eine Reling aus Nägeln, eine Kabine aus einem Klotz genügt.Die Kinder lernen so allfällige Probleme zu erkennen und aus eigener Kraft Lösungen dazu zu finden. Diese Unterrichtsform ermutigt das Kind und hält Neugierde wach. Holz ist ein Werkstoff, den die Kinder als Material von ihrem eigenen Spielzeug her kennen. Oft sind ihre Pläne und Projekte ernsthaft mit einem Vorbild und dem Wunsch, dieses Nachzubilden, verbunden.Die Kinder stellen sich damit selbst die Aufgabe, die sie manchmal nur schwer befriedigend lösen können: ein Quell der Erfahrung, Erfüllung und der Frustration also. Die Kinder nehmen die technischen Problemstellungen wahr und versuchen, ihrem Alter und Fähigkeiten entsprechend, Lösungen zu finden.Saluti, Sara
Sonntag, 21. Januar 2007

Archäologiekoffer
Archäologiekoffer: Wie kann mit Objekten gearbeitet werden?Die Arbeit vom letzten Freitag mit dem Archäologiekoffer zur Epoche Mittelalter hat mir sehr gefallen. Das ansprechende und äußerst spannende Material hat in mir die Forscherin und Entdeckerin geweckt.Man möchte unbedingt erfahren, wofür welcher Gegenstand früher entwickelt und verwendet wurde. Für Schülerinnen und Schüler wäre dies eine ganz tolle Arbeitsweise, die mit großer Sicherheit jeden in der Klasse zu Eigenaktivität anregen würde. Das Wissen, welches ich über meinen Gegenstand (Objekt) gewonnen habe, hat mich fasziniert. Das Schöne daran war, dass man nach der Vorstellung des ausgewählten Gegenstandes echtes Wissen erworben hat.Das Objekt animiert zu Untersuchungen, Vermutungen und Fragen. Die Antworten auf die Fragen zu finden und die angestellten Vermutungen entweder zu widerlegen oder zu bestätigen, ermöglicht viele Lernprozesse.Schon der imposante Metallkoffer, gefüllt mit allerlei interessanten Gegenständen weckt Neugierde und Interesse. Endlich etwas zum Anfassen!Mit den Kindern würde ich zuerst einige Objekte aus einem bestimmten Koffer gezielt aussuchen, möglichst verschiedene Gegenstände, damit die Kinder ein ganzheitliches Bild der jeweiligen Epoche bekommen. Die Gegenstände würden betrachtet, untersucht und beschrieben werden. Wozu dient das Objekt? Vermutungen anstellen, zum Beispiel zum Gebrauch oder zur Herkunft der Objekte.Gibt es den Gegenstand heute noch, evt. In einer anderen Form? Welche Möglichkeiten eröffnete der Gebrauch des Objekts? Etc. (siehe Skript S. 63-65)Älteren Schülern könnte man auch den ganzen Koffer überlassen, sie darin stöbern lassen und selber 3-4 Gegenstände aussuchen lassen, worüber sie sich dann informieren oder herumtüfteln müssten. Auch diese Arbeitsweise stelle ich mir für Schülerinnen und Schüler sehr lustvoll vor.Da ich davon sooooo begeistert war und einiges über die mittelalterliche Paternoster-Gebetskette erfahren habe, möchte ich dieses erworbene Wissen in meinem Blogg veröffentlichen.Da meine aus Italien stammende katholische Mutter noch heute mit ihrem Rosenkranz herumgeht (keinem originalen aus dem Mittelalter, wie ich annehme), habe ich ihr natürlich als erstes meine neu gewonnenen Erkenntnisse weitergegeben.Neues Wissen zu erwerben, darauf freue ich mich sehr beim Unterrichten von M und U.Der Paternoster (Rosenkranz)Epoche: MittelalterDie Bezeichnung „Paternoster“ wurde abgeleitet vom Gebet „Vater unser“. Diese Gebetskette kam im 13. Jahrhundert. auf und wurde vom Islam ins Christentum übernommen. Sie besteht aus Knochenringen, die zum Abzählen einer Anzahl Gebete dient. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde sie zum Rosenkranz umgewandelt. Dieser enthielt jeweils mehrere Einheiten zu 10 Ringen oder Perlen für Ave-Maria Gebete sowie einer andersartigen Perle für ein Vater Unser. Die Anzahl war damals variabel. Sogar die Rosenkränze von Männern und Frauen unterschieden sich. Derjenige der Männer war kleiner, da sie, wie es scheint, weniger beten mussten…Erst um 1600 erhielt der Rosenkranz seine heute gültige Form und Zusammensetzung, nun hatten Frauen und Männer den gleichen. Gebetsschnüre sind auch im Islam, Buddhismus und Hinduismus anzutreffen.Der Paternoster aus Knochenringen war für alle erschwinglich – Ringe aus Knochen und Holz waren billige Massenware. Zur Herstellung von Knochenringen verwendete man Mittelhand -und Mittelfussknochen von Rindern und Pferden.Vorgehen: 1) Knochen auskochen, um Fleischreste zu entfernen und entfetten. 2) In Streifen spalten, ausbohren.Es gab sogar einen Berufszweig der Knochenschnitzer, die Paternosterer genannt wurden und sich ausschliesslich der Herstellung der Knochenringe widmeten. Natürlich gab es auch wertvollere Ketten aus Silber, Bernstein oder Korallen.Sara Pedrocco

Montag, 11. Dezember 2006

Gedanken zur Methode Experimentieren

Gedanken über die Methode Experimentieren

Selbständiges Experimentieren bereitet jedem Kind Freude und ist lustvoll. Durch das Experiment sammelt das Kind neue Erfahrungen und erweitert sein Wissen.
Das naturwissenschaftliche Experiment fordert die kindliche Aktivität und initiiert die Freude, die das Wissen schafft. Das Kind soll nicht glauben bzw. etwas übernehmen, sondern soll sich in dem ihm zugänglichen Gebiet eigene Überzeugungen schaffen. Richtig beantwortete Fragen nach dem Wie und Warum, nach den Wundern dieser Welt, verschaffen dem Kind Erfolgserlebnisse und Selbstbestätigung, formen das Selbstbewusstsein und tragen somit zur Persönlichkeitsbildung bei. Erst wenn das Kind durch Neugierde, Staunen, Infragestellung, Freude, Eifer und Lust am Pröbeln gepackt wird, kann etwas in Gang kommen.

Das Experimentieren ist eine Lernform, die dem einzelnen Kind die Möglichkeit gibt, sich individuell mit einem Thema auseinanderzusetzen. Mit dem Experimentieren wird eine Arbeitsweise angesprochen, bei der alle Kinder gleichzeitig und in unterschiedlichen Förderungsbereichen tätig sind. An dieser Lernform gefällt mir besonders das Prinzip der Aktivität. Hier bedeutet Aktivität „Selbsttätigkeit“ des Kindes unter dem Gesichtspunkt des praktischen Tuns und des Denkvollzugs. Die Kinder lernen durch Versuchen.

Wir können mit jedem Material experimentieren. Es ist meistens eine Frage der Art und Weise, wie etwas an das lernende Kind herangetragen wird.

Gruss, Sara