Sonntag, 21. Januar 2007

Sonntag, 21. Januar 2007

Archäologiekoffer
Archäologiekoffer: Wie kann mit Objekten gearbeitet werden?Die Arbeit vom letzten Freitag mit dem Archäologiekoffer zur Epoche Mittelalter hat mir sehr gefallen. Das ansprechende und äußerst spannende Material hat in mir die Forscherin und Entdeckerin geweckt.Man möchte unbedingt erfahren, wofür welcher Gegenstand früher entwickelt und verwendet wurde. Für Schülerinnen und Schüler wäre dies eine ganz tolle Arbeitsweise, die mit großer Sicherheit jeden in der Klasse zu Eigenaktivität anregen würde. Das Wissen, welches ich über meinen Gegenstand (Objekt) gewonnen habe, hat mich fasziniert. Das Schöne daran war, dass man nach der Vorstellung des ausgewählten Gegenstandes echtes Wissen erworben hat.Das Objekt animiert zu Untersuchungen, Vermutungen und Fragen. Die Antworten auf die Fragen zu finden und die angestellten Vermutungen entweder zu widerlegen oder zu bestätigen, ermöglicht viele Lernprozesse.Schon der imposante Metallkoffer, gefüllt mit allerlei interessanten Gegenständen weckt Neugierde und Interesse. Endlich etwas zum Anfassen!Mit den Kindern würde ich zuerst einige Objekte aus einem bestimmten Koffer gezielt aussuchen, möglichst verschiedene Gegenstände, damit die Kinder ein ganzheitliches Bild der jeweiligen Epoche bekommen. Die Gegenstände würden betrachtet, untersucht und beschrieben werden. Wozu dient das Objekt? Vermutungen anstellen, zum Beispiel zum Gebrauch oder zur Herkunft der Objekte.Gibt es den Gegenstand heute noch, evt. In einer anderen Form? Welche Möglichkeiten eröffnete der Gebrauch des Objekts? Etc. (siehe Skript S. 63-65)Älteren Schülern könnte man auch den ganzen Koffer überlassen, sie darin stöbern lassen und selber 3-4 Gegenstände aussuchen lassen, worüber sie sich dann informieren oder herumtüfteln müssten. Auch diese Arbeitsweise stelle ich mir für Schülerinnen und Schüler sehr lustvoll vor.Da ich davon sooooo begeistert war und einiges über die mittelalterliche Paternoster-Gebetskette erfahren habe, möchte ich dieses erworbene Wissen in meinem Blogg veröffentlichen.Da meine aus Italien stammende katholische Mutter noch heute mit ihrem Rosenkranz herumgeht (keinem originalen aus dem Mittelalter, wie ich annehme), habe ich ihr natürlich als erstes meine neu gewonnenen Erkenntnisse weitergegeben.Neues Wissen zu erwerben, darauf freue ich mich sehr beim Unterrichten von M und U.Der Paternoster (Rosenkranz)Epoche: MittelalterDie Bezeichnung „Paternoster“ wurde abgeleitet vom Gebet „Vater unser“. Diese Gebetskette kam im 13. Jahrhundert. auf und wurde vom Islam ins Christentum übernommen. Sie besteht aus Knochenringen, die zum Abzählen einer Anzahl Gebete dient. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde sie zum Rosenkranz umgewandelt. Dieser enthielt jeweils mehrere Einheiten zu 10 Ringen oder Perlen für Ave-Maria Gebete sowie einer andersartigen Perle für ein Vater Unser. Die Anzahl war damals variabel. Sogar die Rosenkränze von Männern und Frauen unterschieden sich. Derjenige der Männer war kleiner, da sie, wie es scheint, weniger beten mussten…Erst um 1600 erhielt der Rosenkranz seine heute gültige Form und Zusammensetzung, nun hatten Frauen und Männer den gleichen. Gebetsschnüre sind auch im Islam, Buddhismus und Hinduismus anzutreffen.Der Paternoster aus Knochenringen war für alle erschwinglich – Ringe aus Knochen und Holz waren billige Massenware. Zur Herstellung von Knochenringen verwendete man Mittelhand -und Mittelfussknochen von Rindern und Pferden.Vorgehen: 1) Knochen auskochen, um Fleischreste zu entfernen und entfetten. 2) In Streifen spalten, ausbohren.Es gab sogar einen Berufszweig der Knochenschnitzer, die Paternosterer genannt wurden und sich ausschliesslich der Herstellung der Knochenringe widmeten. Natürlich gab es auch wertvollere Ketten aus Silber, Bernstein oder Korallen.Sara Pedrocco

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